Koen de Vries
Gevonden gezichten

Etwas brauchen um sich selbst zu werden oder sich gerne an etwas anpassen. Jeder gibt seinem Leben auf seine eigene Weise Sinn und Bedeutung. Ich habe dazu ein zwiespältiges Verhältnis, ich traue mich nicht um Schwäche zu zeigen oder um von anderen abhängig zu sein. Ich kann eifersüchtig sein auf andere, die sich dies trauen und gleichzeitig froh, dass ich es nicht nötig habe. Es macht mich verletzlich.

Flucht ist eine Reaktion auf Angst und der verletzliche Mensch benutzt diesen Weg häufig. Vor der Kamera flüchtest Du in die Unsichtbarkeit, indem Du Deine Hand zwischen Dich und das Objectief schiebst. Man sieht dies in den Medien, wenn jemand zur Rede gestellt werden soll und der Befragte sich diesem aus welchem Grunde auch immer entziehen will. Es sind unangenehme Momente, in denen die Kamera zum Jäger wird und der Verfolgte das Reh

Dieses Porträt hat etwas Magisches. Es ist zart ohne süsslich zu werden. Ich sehe eine autonome Bewegung. Die Skulptur scheint sich mit einer übermenschlichen Kraft neu zu erfinden. Eine Kraft, die nur wenige Menschen benutzen, wie sehr sie auch an ihrer Stagnation leiden.

Die Nachfolge der Generationen erfordert viel. Es ist für mich als würde man eine Kopie von sich selbst machen, aber dann ohne die Fehler. Eine Version 2.0, aktualisiert und bereit für die nächste Runde. Du lebst selbst weiter und fängst zugleich wieder am Anfang an. Das ewige ‘Wer- bin- ich- Spiel’, während dir die Augen zugehalten werden. In dir selbst ersaufen. Der Drang um selbst weiter zu leben, oder dies zu tun durch sich fort zu pflanzen.

Nicht alles kann in Worte gefasst werden. Oft ist die  Welt zu komplex für die Banalitaet/ Eindimensionaliteit/ Geradlinigkeit von Text. Nichts hinzuzufügen. Worte scheitern. Lass mich. Ich schreie es heraus. Auf der Suche nach den fehlenden Worten,  als wäre ich blind für das, was mit mir geschieht.

Ein Geräusch verstummt, ein Licht erlöscht und deine unmittelbare Vergangenheit ligt wie ein Schatten auf der Netzhaut des anderen, des Zuschauers. Diese Skulptur zeigt die Entwicklung hin zu etwas Neuem. Das Original verliert an Form und Dringlichkeit und macht Platz für das, was geblieben ist: das Rest deines Handelns.